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Ein Gastbeitrag von
WAKA Custom Guns
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Mehr als nur „Fleck auf 100“ – Warum das Einschießen durchdacht sein will

Gunfinder Magazin

Das Einschießen einer Langwaffe ist weit mehr als ein reines Justieren auf einen Punkt. Wer einfach „Fleck auf 100 Meter“ einschießt, erreicht punktuelle Präzision – doch nur auf genau dieser Distanz. Wer hingegen auf variable Entfernungen sicher treffen möchte, muss ballistische Zusammenhänge verstehen und den eigenen Einsatzzweck reflektieren. Denn: Nicht jede Methode passt zu jedem Szenario.

Welche Einschießmethode ist die richtige?

Die Antwort: Es kommt darauf an. Denn entscheidend ist, welche Anforderungen in der Praxis bestehen. Wer höchste Präzision auf wechselnde Distanzen erzielen möchte, muss für jede Entfernung ballistische Korrekturen einplanen – sei es durch Haltepunkte oder Justierung an der Optik. Gerade unter Stress birgt das Risiken.

Ein alternativer Ansatz ist die Methode des durchgehenden Visierbereichs – auch bekannt als Battlefield Zero oder Gefechtsfeldvisierung. Hier steht nicht die perfekte Treffpunktlage auf einer bestimmten Distanz im Vordergrund, sondern die möglichst konstante Trefferlage auf eine definierte Zielgröße über einen längeren Distanzbereich – ohne ständiges Nachjustieren.

Prinzip des durchgehenden Visierbereichs

Statt die Treffpunktlage starr auf eine Entfernung auszurichten, wird die Visierung so eingestellt, dass die Geschossflugbahn innerhalb eines vertikalen Toleranzbereichs um die Visierlinie bleibt. Dieser Toleranzbereich wird durch die Zielgröße definiert.

Ein kurzer ballistischer Überblick:

Wird dieser so gewählt, dass er gerade noch innerhalb der halben Zielhöhe liegt, ergibt sich ein Bereich, in dem die Waffe „Mitte anhalten, Ziel treffen“ ermöglicht – ganz ohne Korrekturen.

Was bedeutet „Treffertoleranz“?

Die Treffertoleranz ist der Bereich um die Visierlinie, innerhalb dessen ein Treffer noch als „vollwertig“ gilt. Ein Beispiel: Eine Fallscheibe mit 40 cm Höhe erlaubt eine Toleranz von ±20 cm. Solange das Geschoss innerhalb dieses Bereichs trifft, ist das Ziel erfüllt.

Merke:
Halbe Zielhöhe = vertikale Toleranz
Wer innerhalb dieser Zone bleibt, kann ohne Nachdenken zielsicher agieren.

Beispiel aus der Praxis: Peter und die Fallscheiben

Peter, Neuling im Verein, nimmt an einem Wettbewerb teil. Die Herausforderung: Fallscheiben auf Entfernungen von 50 m bis 300 m. Die Zielhöhe: 40 cm. Peter schießt seine .223 Rem bewusst auf 30 m „Fleck“ ein – damit trifft sein Geschoss den ersten Schnittpunkt zur Visierlinie.

Die Flugbahn steigt bis etwa 18 cm über die Visierlinie und sinkt auf 300 m bis rund 19 cm darunter. Das bedeutet: Innerhalb der gesamten Distanz trifft er zuverlässig – ganz ohne Haltepunktanpassung.

Die Jury ist verblüfft. Peter bleibt gelassen. So funktioniert pragmatisches Einschießen.

Wie finde ich meinen idealen Visierbereich?

Drei Wege führen zum Ziel:

  1. Selbst ausprobieren
    Mit Testreihen auf verschiedenen Distanzen lässt sich die reale Geschossflugbahn gut nachvollziehen.
  2. Selbst berechnen
    Wer sich mit Physik auskennt, kann die ballistische Flugkurve selbst simulieren. Allerdings erfordert das Erfahrung und Kenntnisse über Parameter wie Luftwiderstand, Geschossmasse, Geschwindigkeit und Querschnittsfläche.
  3. Ballistikrechner nutzen
    Deutlich einfacher: Digitale Tools wie Streukreisrechner oder Apps. Auch verlässliche Tabellen aus Fachliteratur helfen bei der Planung. Beispiel: Für eine .223 Rem mit 40 cm Zielhöhe ergibt sich bei einem Einschießpunkt auf 30 m ein durchgehender Wirkbereich bis rund 300 m.

Aber Vorsicht: Werte sind Näherungen – Waffe, Munition, Höhe der Optik und Umweltbedingungen haben Einfluss.

Fazit: Mehr Toleranz, mehr Treffer

Die Methode des durchgehenden Visierbereichs ist eine clevere, fehlertolerante Strategie für dynamische Anwendungen. Sie ermöglicht verlässliche Treffer auf eine vordefinierte Zielgröße – ohne ständige Korrekturen am Absehen. Gerade bei Stresssituationen, Jagdeinsätzen oder dynamischem Schießen bietet dieses Konzept Vorteile.

Die Idee dahinter ist nicht neu: Die Günstigste Einschießentfernung (GEE), bekannt aus der Jagd, folgt demselben Prinzip. Ziel ist es stets, den Anwender zu entlasten – durch intelligentes Setup statt hektisches Nachjustieren.

Wichtig:
Der durchgehende Visierbereich ist keine Allzwecklösung. Er ersetzt nicht andere Methoden, sondern ergänzt das taktische Repertoire des Schützen. Für alle, die praxisorientiert denken und handeln, ist er ein wertvolles Werkzeug.

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