Wer die Jagd auf reife Keiler schätzt, kommt jetzt zum Zug. Es sind nicht die Sternstunden während einer Drückjagd gemeint, sondern es ist die Rausche, welche auch die heimlichsten Schwarzkittel aus der Dickung treibt. Helle Mondnächte bringen jetzt an Waldrändern und versteckten Winkeln genügend Licht, jedoch ist es manches Mal auch so hell, dass unser Schwarzwild lieber im Schlagschatten bleibt. Bei Schneelage benötigten wir weder Mond noch technische Hilfsmittel, um zum Erfolg zu kommen. Eine Schneepirsch oder aber Kreisen sind die Krone der Winterjagd. Erbeutetes Wildbret vom Schwarzwild lässt sich kurz vor Weihnachten nicht nur gut selbst verwerten, sondern auch hervorragend vermarkten.
Unser Rehwild befindet sich zum Jahresende im Stoffwechseltief und die Eiruhe unserer beschlagenen Ricken geht zu Ende. Allmählich entwickelt sich der Embryo weiter und dies sollte für uns ein Zeichen sein, die Jagd auf Rehwild spätestens jetzt zu beenden. Besser wäre es, man hätte schon Wochen vorher gleich zu Beginn der Jagdzeit sein Soll erfüllt, denn nun braucht das Reh dringend Ruhe, um gut durch den Winter zu kommen. Während die Böcke ihr Gehörn bereits abgeworfen haben, verfegen die Bockkitze ihre kleinen Spießchen oder Knöpfe.
Ruhe benötigt auch das Rotwild in den Wintereinständen. Skitouristen und Wanderer sollten mit Nachdruck, aber höflich aufgeklärt werden über diese Notwendigkeit. Auch bei der Planung von Drückjagden sollten diese Bereiche besonders beachtet werden.
Der reife Balg des Rotfuchses lockt den Jäger in die Nacht. Die Füchse sind auf allen Läufen unterwegs auf der Suche nach Beute und auch bereits nach dem richtigen Partner. Für den Artenschützer im Niederwildrevier bedeutet dies manch schlaflose Nacht.
Wer noch keinen Hasen fürs Weihnachtsfest erlegt hat, passt nun mit der kleinen Kugel auf ihn. Wer sie schonen will, vergisst nicht, für Prossholz zu sorgen. Bei hoher Schneelage bietet die Rinde von Weichhölzern wie Apfel, Espe und Weide eine zusätzliche Äsung, damit Mümmelmann gut durch den Winter kommt.
Eisfreie Gewässer bieten dem Entenjäger nun beste Möglichkeiten, Strecke zu machen. Der brauchbare Hund ist hier eine Grundvoraussetzung. Selbstverständlichkeit sollte es für jeden Hundeführer sein, sich um die Versorgung seines nass gewordenen Jagdhelfers zu kümmern. Auch ein langhaariger Vierbeiner braucht einen trockenen, zugfreien Raum, um sich nach anstrengender Wasserarbeit erholen zu können. Auch während der laufenden Jagd, z.B. während der Pause, darf dies nicht außer Acht gelassen werden.